Die wirtschaftlichen Einschränkungen aufgrund des Virus COVID-19 trifft auch die Messebranche in Österreich sehr stark. Die Absagen aller Messeveranstaltungen führen zu hohen Umsatzeinbußen vieler Unternehmen. Diese treffen nicht nur die Messeveranstalter und Aussteller, sondern bewirken einen Dominoeffekt, bei dem auch viele Messebau- und Messezuliefererunternehmen betroffen sind.
Eine erste Schadenserhebung zeigt allein im März finanzielle Einbußen von insgesamt über 67 Millionen Euro. Die Auswirkungen des Corona-Virus sind in der Branche jedoch bereits seit Mitte Februar zu spüren. Im Frühjahr herrscht für gewöhnlich Spitzenbetrieb in der Messebranche und die meisten Vorbereitungen für Messeveranstaltungen laufen schon seit Jänner. Die hohen Ausgaben, die dafür bereits getätigt wurden, können aufgrund der fehlenden Einnahmen nicht gedeckt werden.
Die Unterstützung in Form der Soforthilfen und weiteren Maßnahmen, wie Überbrückungskredite und Kurzarbeit stellen einen wichtigen Schritt seitens der Regierung dar. Die Überbrückungskredite beinhalten hohe zusätzliche bürokratische Aufwände seitens der Banken. Da viele Unternehmen diese Kredite in Anspruch nehmen möchten, führt dies zu Verzögerungen der Auszahlungen von etwa einem Monat und darüber hinaus. Für die betroffenen Unternehmen gilt daher nun, diesen Zeitraum trotz hoher bestehender Fixkosten zu überdauern, bis die Auszahlungen in Anspruch genommen werden können.
Die Schadenserhebung vom März gibt einen ersten Einblick in die wirtschaftlichen Folgen des COVID-19. Die Messe- und Live-Marketing-Branche wird die Auswirkungen jedoch auch in den nächsten Monaten noch stark zu spüren bekommen.
Eine wiederkehrende Normalität ist wohl erst wieder im Jahr 2021 absehbar. Bis dahin hoffen wir, dass die Kommunikation und der Zusammenhalt in der gesamten Messe- und Live-Marketing-Branche auch weiterhin so gut funktioniert, um trotz der Herausforderungen die anfallenden Schäden möglichst gering zu halten.
Schadenserhebung am Beispiel Messen März 2020
Die IFES (International Federation of Exhibition and Event Services) ergänzt die Statistik mit internationalen Zahlen. Diese berichten von 1750 Standbauunternehmen, die von den Einschränkungen in der Branche betroffen sind. Ebenso wirkt sich die Corona-Krise auch stark auf die Umsätze im gesamten europäischen Raum aus. Hier kann von Verlusten von etwa 2,473 Millionen Euro ausgegangen werde.
Genauere Informationen der IFES zu den Auswirkungen der Corona-Pandemie finden Sie in den folgenden Links:
CoVid 19 Impact on Exhibition Industry Europe